Der Apfeldorfer Pfarrhof ist ein Glanzstück aus dem 18. Jahrhundert.
Die Pfarrei „Heilig Geist“ Apfeldorf gehörte bis zur Säkulariation zum Kloster Polling. Demzufolge wurde die Pfarrstelle von den Pollinger Chorherren besetzt. 1745, nach Beendigung des österreichischen Erbfolgekrieges gedachte man, einen Pfarrhof zu bauen. Probst Franziskus ließ den berühmten Barockbaumeister Johann Michael Fischer kommen und beauftragte ihn, einen „anständigen und komoten Pfarrhof“ zu planen.Das Wohnideal eines ländlichen Stiftspfarrhauses ähnelt dem des Fuggerschlosses in Babenhausen.
Pfingsten 2010
Einweihung unseres renovierten Pfarrhofes mit Pfarrfest
Traditionell fand an Pfingsten, dem Patroziniumsfest unserer Pfarrei, wieder das Pfarrfest statt. Heuer hatten wir allerdings einen ganz besonderen Anlass zum Feiern: Nach der Festmesse, die von Kirchenchor und Trachtenkapelle musikalisch umrahmt wurde, fand die feierliche Einweihung des renovierten Pfarrhofes durch Domkapitular Harald Heinrich statt. Unser Pfarrhof, der in der Mitte des 18. Jahrhunderts von dem Pollinger Chorherr Probst Franziskus in Auftrag gegeben wurde und nach den Plänen von Barockbaumeister Johann Michael Fischer gebaut wurde, erstrahlt nun in neuem Glanz. Nach erfolgreichen Umbaumaßnahmen sowohl außen, als auch innen, ist nunmehr die angestrebte gemeinsame Nutzung von Kirche und Gemeinde verwirklicht worden. Unter der Leitung von Architekt Pflanz und dem unermüdlichen Einsatz unseres Kirchpflegers Erwin Filser konnten im Herbst 2009 noch die erforderlichen Baumaßnahmen für den Aufzug und die Außenfassade fertiggestellt werden. Im Innenbereich mussten zwei Wände in mühevoller Kleinarbeit abgebrochen werden, damit der kunstvolle Stuck an der Decke keinen Schaden erlitt. Dadurch konnten drei Räume zu einem Saal zusammengefügt werden, der nun für öffentliche Anlässe, aber auch für private Feiern zur Verfügung steht. Alle anderen Räume wurden renoviert und entsprechend der zukünftigen Nutzung ausgestattet. So entstanden im Untergeschoss die gemeindlichen Räume für Bürgermeister, Gemeindemitarbeiter und Archiv und links von der großen Eingangshalle befindet sich nun das Pfarrbüro. Im Obergeschoss ist neben dem Pfarrsaal auch der Salon für eine gemeinsame Nutzung vorgesehen, dort finden zukünftig die standesamtlichen Trauungen statt. Die beiden Räume links und rechts vom Salon werden von Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung genutzt. Nach der feierlichen Einweihung fanden im Zelt die Festreden statt, bevor sich die Gäste mit Essen versorgen konnten und mit den Klängen der Trachtenkapelle der gemütliche Teil des Festes folgte. Am Nachmittag leerten sich dann die Bänke wieder, denn im Pfarrsaal erzählte Prof. Dr. Karl Filser sehr interessante Einzelheiten über die Geschichte unseres Pfarrhofes, die er nach jahrelangen Recherchen im Augsburger Staatsarchiv zusammengetragen hat. Im Herbst möchte Dr. Filser auch ein Buch zu diesem Thema veröffentlichen. Das Lied des Pfarrgemeinderates mit dem Motto: „S’wird der Pfarrhof g’richt!“ rundete das gelungene Fest ab.