Bruderschaft

Bruderschaft des Hl. Leonhard zu Reichling

b.170.122,77.16777215.0.stories.reichling.grafik1 Das Dorf hatte von alters her zwei Kirchen; die dem hl. Leonhard geweihte stand der alten Pfarrkirche (mit Satteldach) an Größe und Ausstattung kaum nach, war aber viel reicher. Die Bauern hatten zum Vieh-Heiligen wohl mehr Vertrauen als zum Patron der Flößer, St. Nikolaus. Jedenfalls besaß die Pfarrkirche 1667 nur mehr etwas über 22 Gulden, die Leonhards-Kapelle spendete über 272 Gulden für die Renovierung der Pfarrkirche. Beim Neubau der Pfarrkirche , wie sie jetzt steht, wurde sogar das gesamte Vermögen von 2328 Gulden dafür überwiesen. Die Kapelle wurde abgerissen, die spätgotische Figur des hl. Leonhard in die Pfarrkirche übertragen. 1935 errichtete man ein bescheidenes Leonhardi-Denkmal an der Stelle, (Am ehem. Lagerhaus – St. Leonhardstraße / Weißenbergstraße) an der die Leonhardi-Kapelle gestanden hatte. Dennoch ist das Leonhardi-Fest auch heute noch für das Dorf viel wichtiger als der 6. Dez. – Tag des hl. Nikolaus. St. Leonhard ist der ROSS-Heilige, deshalb kamen noch vor dem 1. Weltkrieg die Roßbauern aus der ganzen Umgebung mit geschmückten Pferden nach Reichling; zu der Zeit waren es jährlich etwa 60-80 Pferde, die an der Segnung teilnahmen. Während der beiden Weltkriege fielen die Umritte aus. 2 Jahre nach Kriegsende begannen sie wieder.b.170.122,77.16777215.0.stories.reichling.jan1445 Wegen der neuen Technik in der Landwirtschaft brauchte man immer  weniger Pferde; 1969 gab es in Reichling gerade noch 5. Die alte Tradition schien zu Ende. Da luden die Pferdefreunde Noll-Graf-Kölbl zur Fuchsjagd ein; damit kam neues Publikum mit neuen Pferden. Die Segnung blieb erhalten, der Umritt durchs Dorf mit vier gezierten Wägen ebenso. Abends wurde der Tag dann mit einem Jagdgericht und einem feucht-fröhlichen Beisammensein abgerundet. Zwischen 1970 und 1985 wurden es wieder mehr Pferde. So konnte man 1986 zum ursprünglichen, kirchlich geprägtem Stil zurückkehren: Zur Zeit beginnt der Leonharditag um 9.30 mit dem Hochamt, 10.30 folgt der Umzug mit Reitern und Festwägen, (auch aus der Umgebung). Nach 2maligen Umritt durchs Dorf mit dem Ortsgeistlichen hoch zu Pferde, den Ministranten, Ehrengästen, sowie mit dem Festprediger und Bürgermeister in geschmückten Festwägen, dem sich ein bunt gemischter Zug mit Wagen und Reitern, begleitet von der Reichlinger Blasmusik anschließt. Es geht am Leonhardidenkmal vorbei und zur Segnung in den Anger von Herrn Pröbstl Anton an der Bruckbergstraße. Mit einem gemütlichen Beisammensein endet dieser Tag. Der Leonhardiverein, dem Kölbl Heinrich viele Jahre vorstand, wurde in die „Bruderschaft zum Hl. Leonhard“ umgewandelt.

b.170.122,77.16777215.0.stories.reichling.img_2277 (Foto Leonhard 2006 v. Daniela Hollrotter) Am 1.Mai 2008 fand auf der MSC-Strecke am Eggartenweg, Reichling eine Feldmesse statt. Es spielten die „Rallye Trompes de Bavie´re“ aus Thaining. Vor dieser Freiland-Kulisse klangen die Instrumente wunderbar. Das Wetter hielt gut durch, so kann Pfarrer Michael Vogg den Feldgottesdienst unter freiem Himmel zelebrierte. Auch das neu aufgestellte Feldkreuz auf der MSC-Strecke wurde im Rahmen des Gottesdienstes gesegnet, sowie die neu restaurierte Leonhardistandarte. Pfarrer M. Vogg lud zum Jubiläum im November ein. Bischof Walter Mixa aus Augsburg wird zu dieser „100sten“ Leonhardifahrt kommen und Wagen und Pferde segnen. Die anschließende Kutschenrundfahrt musste allerdings im Regenguss starten. b.170.122,77.16777215.0.stories.reichling.08-05-01_022 b.170.122,77.16777215.0.stories.reichling.08-05-01_035 b.170.122,77.16777215.0.stories.reichling.08-05-01_053 b.170.122,77.16777215.0.stories.reichling.08-05-01_067 b.170.122,77.16777215.0.stories.reichling.08-05-01_082